5.6.1882 Boncourt, 3.9.1957 Boncourt, kath., von Boncourt. Sohn des Joseph, Unternehmers, und der Alvina geb. Chappuis. Enkel des François-Joseph (->). Jeanne François. Benediktinerkollegium Delle (Franche-Comté), Stud. in Reims und Nancy, kaufmänn. Ausbildung in Bremen, London, Dänemark und den USA. 1911 Nachfolger seines Vaters in der Direktion der Tabak- und Zigarettenfabrik François-Joseph Burrus & Cie. 1915-41 Gemeindepräs. von Boncourt, 1939-47 Nationalrat (kath.-konservative Fraktion). B. spielte als jurass. Unternehmer und Gründer des ersten schweiz. Verbandes der Tabakfabrikanten eine bedeutende Rolle. In der christl.-konservativen Weltanschauung verankert und patriarchalisch denkend und handelnd, führte er für seine Arbeiter während des 1. Weltkriegs Kinderzulagen und eine Krankenversicherung ein. Von links wurde er 1947 im Zusammenhang mit dem AHV-Gesetz als Reaktionär bezeichnet, da er eine private Trägerschaft vorschlug. Darauf zog er sich freiwillig aus dem Nationalrat zurück, in dem er als Fachmann für Wirtschafts-und Finanzfragen lediglich auf Kommissionsebene in Erscheinung getreten war. B. machte sich zudem einen Namen im Zusammenhang mit der Betreuung der Flüchtlinge aus Frankreich (1940) und als Gönner in den Bereichen Sport und Kultur. Träger des Ordens eines Offiziers der Ehrenlegion und des päpstl. Ordens des hl. Gregor.
Quellen und Literatur
- M. Zermatten, F.J. Burrus & Cie, Boncourt, 1814-1964, 1964
- Nouveau dictionnaire de biographie alsacienne 5, 1984
Kurzinformationen
Familiäre Zugehörigkeit | |
Lebensdaten | ∗︎ 5.6.1882 ✝︎ 3.9.1957 1882-06-051957-09-03 |