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OttoFischer

2.4.1915 Wald (ZH), 22.10.1993 Bern, ref., von Bern und Wald. Sohn eines Textilfabrikanten aus dem Zürcher Oberland. Katharina Marthaler. Schulen in Wald, Handelsmatura an der Kantonsschule Zürich, volkswirtschaftl. Stud. in Genf, Bern und Rom, Dr. ès. sc. ec. in Genf. 1941-48 Tätigkeit bei der eidg. Preiskontrolle in Bern und Montreux, 1948-50 Abteilungsleiter im Sekretariat des Schweiz. Gewerbeverbands, 1950-63 geschäftsleitender Sekr., 1963-79 Direktor, ab 1979 Mitglied der Schweiz. Gewerbekammer. 1967-83 freisinniger Nationalrat. Mit seinem polit. Temperament und seiner kernigen Sprache mobilisierte F. über das Gewerbe hinaus breite Schichten des Volkes, wenn es galt, traditionellen Wertvorstellungen des 19. Jh. zuwiderlaufende Entwicklungen von Staat und Gesellschaft zu verhindern. F. machte aus dem Gewerbeverband einen Machtfaktor, dessen blosse Referendumsdrohung manchen etatist. Gesetzesentwurf zum Scheitern verurteilte. In seinem Kampf gegen die wachsenden Eingriffe des Staats in die Wirtschaft und gegen eine weltoffene Aussenpolitik verbuchte F. eine Reihe von Erfolgen (u.a. Ablehnung des UNO-Beitritts 1986, der Mehrwertsteuer 1977, der neuen Finanzordnung 1979). Als Geschäftsführer und Vizepräs. der Aktion für eine unabhängige und neutrale Schweiz lehnte er den Beitritt zum EWR und zur Europ. Gemeinschaft ab.

Quellen und Literatur

  • NZZ, 3./4.6.1978; 23.10.1993
  • M. Hohl, Gegner, Konkurrenten, Partner, 1988, 195
  • Die Weltwoche, 7.6.1990
  • Der Bund, 23.10.1993
Weblinks
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Kurzinformationen
Lebensdaten ∗︎ 2.4.1915 ✝︎ 22.10.1993

Zitiervorschlag

Peter Stettler: "Fischer, Otto", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 19.01.2005. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/006291/2005-01-19/, konsultiert am 28.03.2023.