26.9.1910 Lugano, 20.8.1978 Lugano, Freidenker, von Massagno. Sohn des Antonio (->). 1940 Graziella Montemartini, Tochter des Vittorio, Arztes. Nach der Maturität in Lugano 1928 studierte G. Recht an den Univ. München und Bern; an letzterer promovierte er 1932 mit einer wichtigen Dissertation über die Probleme des Grundeigentums bei der Güterzusammenlegung. Nach dem Praktikum im Büro des Advokaten Brenno Bertoni eröffnete er 1935 ein eigenes Anwalts- und Notariatsbüro in Lugano. 1936-46 Gemeinderat (Legislative) in Lugano, 1942-46 Tessiner Grossrat und 1946-59 Staatsrat (Finanzdep., Erziehungsdep.). 1959-71 sass er im Nationalrat, wo er als Präs. der Militärkommission und der Komm. zur Behandlung des Kartellgesetzes hervortrat. Ab 1947 Mitglied und von 1957 bis zum Tod Präs. des Bankrats der Schweiz. Nationalbank, zudem ab 1947 Mitglied und ab 1974 Vizepräsident des Verwaltungsrats der Swissair. Oberstbrigadier und Kommandant der Grenzbrigade 9.
Der fortschrittlich und entschieden antifaschistisch eingestellte G. war ein führender Exponent des demokrat. Flügels des Tessiner Freisinns und einer der massgebenden Initianten der 1946 erfolgten Wiedervereinigung der Tessiner FDP, die sich 1934 wegen tief greifender Differenzen in der Frage des Faschismus und der Haltung gegenüber den Sozialisten gespalten hatte. In der Exekutive vertrat er - zusammen mit Guglielmo Canevascini und Nello Celio - die freisinnig-sozialist. Regierungsallianz (intesa di sinistra), die vom Sozialisten Canevascini und Freisinnigen Camillo Olgiati angebahnt worden war. G. hinterliess tiefe Spuren in der Gesetzgebung und gab einen entscheidenden Anstoss zur Modernisierung des Kt. Tessin.