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EmilieLieberherr

Porträt von Emilie Lieberherr. Fotografie von Walter Rutishauser, um 1979 (Bibliothek am Guisanplatz, Bern, Portraitsammlung Rutishauser).
Porträt von Emilie Lieberherr. Fotografie von Walter Rutishauser, um 1979 (Bibliothek am Guisanplatz, Bern, Portraitsammlung Rutishauser).

14.10.1924 Erstfeld,3.1.2011 Zollikerberg, reformiert, von Zürich und Nesslau. Tochter des Jakob Lieberherr, Maschinenschlossers bei den Schweizerischen Bundesbahnen (SBB), und der Theresia geborene Dallabona. Ledig. Nach dem Erwerb des Handelsdiploms arbeitete Emilie Lieberherr drei Jahre als Sekretärin bei der Schweizerischen Bankgesellschaft in Zürich. 1947 machte sie die Handelsmatura und war danach vier Jahre als Personaltrainerin der Oscar Weber AG in Bern tätig. Als Werkstudentin absolvierte Lieberherr 1952-1956 das Studium der Nationalökonomie an der Universität Bern (lic. rer. pol.) und promovierte 1965 zum Dr. rer. pol. 1957 übersiedelte sie in die USA, wo sie bis 1959 in verschiedenen Anstellungen weitere Erfahrungen sammelte. Nach ihrer Rückkehr betätigte sich Lieberherr 1960-1970 als Berufsschullehrerin für das Verkaufspersonal in Zürich. Daneben engagierte sie sich 1961 als Mitgründerin und 1965-1978 als Präsidentin des Konsumentinnenforums Schweiz. 1970 schaffte Emilie Lieberherr als erste Frau den Sprung in den Zürcher Stadtrat, in dem sie bis 1994 als Vorsteherin des Sozialamts wirkte. Zur Wahl bzw. Wiederwahl trat sie bis 1978 als Kandidatin der Sozialdemokratischen Partei (SP) an, nach einem Zerwürfnis mit der Partei kandidierte sie 1982 und 1986 unterstützt vom Gewerkschaftsbund und 1990 vom eigenen Komitee. Als sich Lieberherr 1990 bei den Wahlen um das Stadtpräsidium für den Kandidaten der Freisinnig-Demokratischen Partei statt für jenen der SP aussprach, wurde sie aus ihrer Partei ausgeschlossen. 1976-1980 war Lieberherr erste Präsidentin der Eidgenössischen Kommission für Frauenfragen und 1978-1983 die erste Ständerätin der SP für den Kanton Zürich. Emilie Lieberherr prägte die Gleichstellungs-, Alters- und Drogenpolitik Zürichs und der Schweiz.

Quellen und Literatur

  • Stadtarchiv Zürich, Zürich, Dokumentation Stadträte.
Von der Redaktion ergänzt
  • Fellenberg-Bitzi, Trudi von: Emilie Lieberherr. Pionierin der Schweizer Frauenpolitik, 2019.
Weblinks
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Kurzinformationen
Lebensdaten ∗︎ 14.10.1924 ✝︎ 3.1.2011

Zitiervorschlag

Markus Bürgi: "Lieberherr, Emilie", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 04.04.2024. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/006480/2024-04-04/, konsultiert am 16.04.2024.