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Hans KonradSonderegger

10.10.1891 Heiden, 3.9.1944 Scuol, reformiert, von Heiden. Sohn des Wilhelm, Lehrers und Regierungsrats, und der Susanna geborene Rhyner. Bruder des René (->). 1917 Maria Clavuot, Tochter des Rudolph, von Zernez. 1907-1911 Kantonsschule Trogen, 1911-1916 Theologiestudium in Basel, Zürich und Marburg, 1920-1923 Studium der Rechts- und Staatswissenschaften in Zürich und Bern, 1923 Dr. iur. 1916-1920 wirkte Hans Konrad Sonderegger als Pfarrer in Lavin und Guarda, 1920 war er zudem Redaktor beim "Fögl d'Engiadina" und 1921 Mitgründer der "Gazetta Ladina". 1924-1927 führte er eine Anwaltspraxis in Teufen (AR), danach in Heiden. Als Redaktor arbeitete er 1924-1935 bei der Zeitung "Säntis", 1927-1943 beim "Landschäftler", ausserdem beim "Beobachter" und bei der "Neuen Bündner Zeitung". 1936 rief er als persönliches Sprachrohr das Blatt "Der Demokrat" ins Leben, welches sich bald zur zweitgrössten Zeitung Ausserrhodens entwickelte. 1926-1927 amtierte Sonderegger als Gemeinderat in Teufen, 1937-1944 in Heiden. Er wirkte 1929-1932 als Oberrichter, 1933-1944 als Ausserrhoder Kantonsrat, 1934-1935 als Ausserrhoder Ständerat und 1939-1943 als Nationalrat von Basel-Landschaft. Die Basis seines politischen Engagements bildete die Freiwirtschaftslehre von Silvio Gesell, die er 1920 kennengelernt hatte. Er kämpfte für die politische Umsetzung der Lehre, mit der er die Wirtschaftskrise beenden wollte. Seine Popularität verdankte Sonderegger vor allem den Leitartikeln in den von ihm redigierten Zeitungen. 1931 trat er in den Schweizer Freiwirtschaftsbund ein und stieg rasch zu dessen führendem Vertreter auf. Er gehörte zu den farbigsten, aber auch umstrittensten Politikern der 1930er und 1940er Jahre. 1943 führten interne Differenzen im Schweizer Freiwirtschaftsbund zur Veröffentlichung privater Briefe Sondereggers, in denen er im Sommer 1940 die Einsetzung eines neuen Bundesrats und eine Verständigung mit den siegreichen Achsenmächten gewünscht hatte. Die folgende Diffamierungskampagne beendete seine politische Karriere und setzte ihm auch gesundheitlich stark zu.

Quellen und Literatur

  • AfZ, Nachlass
  • A. Kundert, «Erinnerung an den streitbaren Hans Konrad Sonderegger», in BHBl 35, 1970, 529-535
  • W. Schläpfer, Pressegesch. des Kt. Appenzell Ausserrhoden, 1978
  • H.K. Sonderegger, HKS – Hans Konrad Sonderegger, 1991
  • K. Urner et al., Das Archiv für Zeitgeschichte und seine Bestände, 1999, 155-157
Weblinks
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Zitiervorschlag

Thomas Fuchs: "Sonderegger, Hans Konrad", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 19.04.2011. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/006576/2011-04-19/, konsultiert am 08.10.2024.