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LuigiLavizzari

28.1.1814 Mendrisio, 26.1.1875 Lugano, kath., von Mendrisio. Sohn des Giuseppe, Chirurgen und Apothekers, und der Marianna geb. Tamanti. 1850 Irene Mantegani, Tochter des Antonio. L. besuchte das Kollegium der Serviten in Mendrisio, das Gymnasium in Como, 1837-39 die Univ. in Paris und 1839-40 jene in Pisa, wo er einen Abschluss in Naturwissenschaften machte. Während seines ganzen Lebens widmete er sich naturwissenschaftl. Studien, v.a. geologischen, in denen er Mineralien und Gestein der ital. Schweiz beschrieb und katalogisierte. Er verfasste zahlreiche wissenschaftl. und populärwissenschaftl. Schriften, unter denen der Reiseführer "Escursioni nel Cantone Ticino" (1863) herausragt. Darin erschloss er in Übereinstimmung mit den wissenschaftl. und erzieher. Zielen seiner Zeit das Tessin von Süden nach Norden mittels Lehrpfaden. Er beschrieb die Vegetation, Tierwelt und Geologie und lieferte Informationen zu Geschichte, Kunst und Wirtschaft. Parallel zur wissenschaftl. Laufbahn verfolgte er schon in sehr jungen Jahren eine polit. Karriere in den Reihen der Radikalen. 1836-37 und 1840-43 amtierte er als Regierungsstatthalter des Bez. Mendrisio, war dann 1844-45 Tessiner Grossrat und schliesslich 1845-49, 1852-54 und 1858-66 Staatsrat. Nachdem die Schulreform von 1852 das Primat des Klerus im Bildungswesen aufgehoben hatte, unterrichtete L. ab 1853 Naturwissenschaften und Chemie am Gymnasium in Lugano, dessen Rektor er 1855 wurde (bis 1858). In Lugano gründete er 1858 das naturhist. Museum, das noch heute seine Mineralien- und Fossiliensammlung beherbergt, und errichtete 1861 die Bibliothek Libreria Patria, die das Tessiner Schriftgut sammelte. 1866-74 stand er dem eidg. Zollkreis Lugano vor. Er war korrespondierendes Mitglied der Schweiz. Naturforschenden Gesellschaft sowie mehrerer naturwissenschaftl. Gesellschaften im Ausland.

Quellen und Literatur

  • Escursioni nel Cantone Ticino, 1863 (31988, mit Einführung von G. Papa, XIII-LI)
  • BCLu, FamA
  • L. Ponzinibio, La vita e l'opera di Luigi L., 1941, (Erg.Bd. 1943)
  • G. Martinola, I diletti figli di Mendrisio, 1980, 67 f.
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Zitiervorschlag

Carlo Agliati: "Lavizzari, Luigi", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 02.04.2007, übersetzt aus dem Italienischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/006947/2007-04-02/, konsultiert am 10.10.2024.