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AngioloMartignoni

3.4.1890 Lugano, 9.1.1952 Lugano, kath., von Lugano. Sohn des Gaspare, Buchhalters, Stadtrats von Lugano und Tessiner Grossrats, und der Adele geb. Martinoli. Lucia Rava. Gymnasium in Lugano, Stud. der Rechte an den Univ. Heidelberg und Bern, 1916 Promotion mit einer Dissertation über die Tessiner Bürgergemeinde. Anwalt und Notar in Lugano. 1921 konservativer Abgeordneter im Tessiner Verfassungsrat und 1926-27 Grossrat (als Ersatz für den verstorbenen Vater) und 1951-52 auf der gegen die Konservativen gerichteten Liste "Vecchi conservatori e agrari", 1927-47 Staatsrat (Finanzen und Justiz, ab 1935 Landwirtschaft und Inneres). Als Staatsrat setzte sich M. für die Landwirtschaft ein. Nach dem 1. Weltkrieg war er Mitarbeiter der Zeitschrift "L'Adula" und Sympathisant des Faschismus. Im April 1930 traf er Benito Mussolini, von dem er beträchtl. Geldmittel (80'000 Fr.) gegen das Versprechen erhielt, einen Rechtsrutsch in der konservativen Partei und im Kanton zu fördern. Diese Beziehungen, die in der Geschichtsschreibung kontrovers beurteilt werden, wurden erst in den 1970er Jahren entdeckt.

Quellen und Literatur

  • M. Cerutti, Fra Roma e Berna, 1986, v.a. 337-348
  • Uomini nostri, hg. von A. Lepori, F. Panzera, 1989, 103
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Kurzinformationen
Lebensdaten ∗︎ 3.4.1890 ✝︎ 9.1.1952

Zitiervorschlag

Nathalie Tami: "Martignoni, Angiolo", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 15.10.2007, übersetzt aus dem Italienischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/006979/2007-10-15/, konsultiert am 29.03.2024.