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Chamonix

Polit. Gem. im franz. Dep. Haute-Savoie. Der ehem. Name der gesamten Talschaft (1229 Chammonis, 1236 Chamonix, lat. campus munitus) bezeichnet heute den Hauptort C.-Mont-Blanc, der früher Prieuré oder Bourg hiess. 1851 2'304 Einw.; 1975 9'002; 1999 9'830. Der Gf. von Genf schenkte das Tal mit seinen 31 Weilern um 1100 dem Kloster Saint-Michel de la Cluse. Der Prior von C. war Pfarrer und teilte mit vier örtl. Vorstehern (syndics) die weltl. Gerichtsbarkeit. Von 1292 datiert die erste Gemeindeordnung (franchise). 1757 und 1786 kaufte sich C. vom Lehensherrn (ab 1520 das Kapitel von Sallanches) los. Die älteste Kirche stammt aus dem 12. Jh., der heutige Bau von 1709-14. Im 17. und 18. Jh. fielen der "kleinen Eiszeit" einige Weiler zum Opfer. Die Einwohner betrieben Landwirtschaft und Lokalhandel, u.a. mit dem Wallis (Wein). Nach der Erstbesteigung des Mont-Blanc 1786 entwickelte sich C. zum bekannten Kurort (Alpinismus, Wintersport), der 1924 Austragungsort der ersten Olymp. Winterspiele war. Verkehrserschliessung: 1870 Fahrstrasse, 1901-08 Zahnradbahn C.-Martigny, 1965 Mont-Blanc-Tunnel. Durch die Haute Route (Skitourenroute) ist C. mit den Walliser Alpen verbunden.

Quellen und Literatur

  • H. Baud, J.-Y. Mariotte, Le Chablais, 1980, 133-198
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Zitiervorschlag

Philipp Kalbermatter: "Chamonix", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 03.11.2003. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/007041/2003-11-03/, konsultiert am 12.11.2024.