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Marienberg

Benediktinerkloster in der Gem. Mals (Vinschgau), auf 1333 m am Abhang südwestlich von Burgeis gelegen. M. ist das Nachfolgekloster eines um 1100 in Scuol im Unterengadin gegr. Stifts, das um 1146 von Ulrich III. von Tarasp zunächst nach St. Stephan (ca. 500 m südlich von M.) verlegt wurde. Vier Jahre später bezog es am heutigen Standort einen Neubau. Am 11.3.1150 sind Abt und Konvent, eine teils aus Ottobeuren in Schwaben berufene Gemeinschaft, erstmals urkundlich bezeugt. Deutschsprachige Mönche errichteten 1201 über der ersten Kirchenanlage eine rom. Basilika. Das junge Kloster bildete lange eine germ. Insel im rätorom. Vinschgau. Es förderte im MA den Landesausbau in seiner Umgebung. Im Bauernkrieg von 1525 wurde M. geplündert, die Reformation setzte ihm im 16. Jh. stark zu. Abt Matthias Lang (1605-40) liess das Gebäude im barocken Stil restaurieren, belebte die Klostergemeinschaft, unterdrückte die ref. Bewegung im Vinschgau und germanisierte die Gegend systematisch. 1808 wurde M. von der bayr. Regierung aufgehoben, 1816 wieder hergestellt. Mönche des Klosters waren zwischen 1724 und 1928 am Meraner Gymnasium tätig; seit 1946 beherbergt M. ein Privatgymnasium. Die dem Kloster inkorporierten Pfarreien Burgeis, Schlinig und Platt werden von Mönchen betreut. Seit 1931 gehört M. zur Schweiz. Benediktinerkongregation.

Quellen und Literatur

  • J. Müller, «Die Anfänge des Klosters in Schuls-M.», in Studien und Mitt. des Benediktiner-Ordens, 1978, 597-630
  • HS III/1, 856-871
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Zitiervorschlag

Martin Bundi: "Marienberg", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 08.12.2009. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/007084/2009-12-08/, konsultiert am 07.12.2024.