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Öhningen

Gem. Baden-Württemberg, Landkreis Konstanz. Ö. liegt am Westende des Untersees und grenzt an die Gemarkung der Stadt Stein am Rhein. 788 Oninga. 1875 1'052 Einw.; 1950 1'280; 2003 3'650. Die strategisch günstige Lage von Ö. am Ausfluss des Rheins aus dem Bodensee veranlasste die Römer, im 2. Jh. eine Rheinbrücke von Eschenz (Tasgetium) über die Insel Werd ans Ufer bei Ö. zu errichten. Reich ausgestattete Gräber aus dem 7. und 8. Jh. weisen Ö. als frühe Alemannensiedlung aus. Ein Gf. Kuno, mittlerweile als Hzg. Konrad I. von Schwaben (982-997) identifiziert, gründete hier 965 ein Kloster. Zu dessen Ausstattung gehörten auch Besitzungen und Rechte in Orten der heutigen Schweiz, insbesondere im Kt. Schaffhausen. Ks. Heinrich VI. übertrug 1191 die Schirmvogtei über Ö. dem Bf. von Konstanz. 1535 gelang diesem die Inkorporation des Augustinerchorherrenstiftes (1803 aufgehoben). Zahlreiche Verträge zwischen Ö. und der Stadt Stein am Rhein regelten den Handel, die Schifffahrt auf Bodensee und Rhein und das Fischereiwesen. Seit 1911 erfolgt die Stromversorgung von Ö. durch das Elektrizitätswerk des Kt. Schaffhausen. Ö. besitzt 42 ha Wald auf dem Gemeindegebiet von Stein, Stein 34 ha Wald auf dem Gemeindegebiet von Ö.

Quellen und Literatur

  • Dorf und Stift Ö., hg. von H. Berner, 1966
  • Ö., 1988, hg. von H. Berner, 1988

Zitiervorschlag

Franz Götz: "Öhningen", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 20.08.2009. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/007094/2009-08-20/, konsultiert am 18.04.2024.