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Schellenberg

Polit. Gem. FL, welche die Weiler vorderer, mittlerer und hinterer S. auf dem Eschnerberg umfasst und an Österreich grenzt. Der Name S. geht auf ein gleichnamiges bayr. Rittergeschlecht zurück. 1812 276 Einw.; 1911 313; 1945 400; 1991 835; 2000 975. Prähist. Wallsiedlung Borscht, spätma. Münzdepot. Die Herren von S. verkauften die obere und untere Burg S. 1317 an die Gf. von Werdenberg-Heiligenberg. Ab dem 16. Jh. zerfielen die Burgen, bis sie 1960-61 konserviert wurden. Um 1437, als die Frh. von Brandis das gesamte Gebiet erwarben, entstand die Herrschaft S., die dem heutigen Liechtensteiner Unterland entspricht. 1493 erhielt die Nachbarschaft S. das Recht, Bussen und Strafen zu erteilen. 1584 umfasste S. gemäss dem Steuerbuch wenige Gehöfte, die nicht als eigene Gem. galten. Das Dorf war stets nach Bendern kirchgenössig. Die 1824 erstmals erw. Kapelle St. Georg erfuhr 1981 eine Renovation. Die Marienkirche von 1856 wurde 1963 durch einen Neubau ersetzt. 1858 siedelte sich mit der Kongregation vom Kostbaren Blut erstmals ein Orden in Liechtenstein an. 1861 wurde S. eine Expositur von Bendern, 1881 eine selbstständige Pfarrei. Bis 1794 teilten S. und Ruggell die vormals gemeinsamen Güter auf und bildeten Gemeindegrenzen. Im 19. Jh. erfolgte die Privatisierung von Gemeindeboden. 1904 kaufte S. die Alp Dürrwald in Österreich.

Quellen und Literatur

  • Kdm FL, 1950, 274-284
  • R. Goop, Menschen am S., 2005
Weblinks
Normdateien
GND

Zitiervorschlag

Arthur Brunhart: "Schellenberg", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 14.11.2012. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/007114/2012-11-14/, konsultiert am 16.04.2024.