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Ternier

Ort in der Gemeinde Saint-Julien en Genevois (Hochsavoyen), ehemaliges Lehen der Grafen von Genf, dann der Savoyer, später bernische, dann savoyische Landvogtei. Die Herrschaft gab einer mächtigen Adelsfamilie den Namen, die mit den Grafen von Genf rivalisierte. In Ternier standen die beiden Schlösser La Poype-Ternier und Ternier. Die Kastlanei war 1536-1567 eine bernische Landvogtei mit Verwaltungssitz in der Kommende von Compesières. 1567 gab Bern Ternier dem Herzog von Savoyen zurück. Das 1589 von den Genfern eroberte Schloss Ternier wurde vom savoyischen Herzog Karl Emmanuel belagert. Nach der Kapitulation vom 1. Juni desselben Jahrs liess dieser die 40 Soldaten der Garnison – entgegen seinem Versprechen, ihr Leben zu schonen – erhängen. Ternier, unter den Bernern reformiert, wurde nach 1598 rekatholisiert. Bei der Gründung der Provinz Carouge 1780 erfolgte die Aufhebung der savoyischen Landvogtei.

Quellen und Literatur

  • C. DuvalTernier et Saint-Julien, 1879 (Nachdr. 1977)
  • L. Blondel, Châteaux de l'ancien diocèse de Genève, 1956 (Nachdr. 1978)
  • M. Stubenvoll, «Niveaux et répartition des fortunes dans les pays de Vaud, Gex, Ternier-Gaillard et Thonon en 1550», in RHV 1994, 43-87, v.a. 76-79

Zitiervorschlag

Paul Guichonnet: "Ternier", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 23.08.2012, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/007123/2012-08-23/, konsultiert am 18.03.2024.