Politische Gemeinde des Fürstentums Liechtenstein, das am Hang des Rätikon gelegene Dorf und mehrere Alpen umfassend. 1155 Trisun. 1584 281 Einwohner; 1812 612; 1930 1147; 1962 2129; 2000 4381.
Bronzezeitliche Siedlungsspuren fanden sich in der Niggabünt, eisenzeitliche Siedlungsreste und Fundamente römischer Villen an verschiedenen Orten auf dem Gemeindegebiet. Auf St. Mamerten wurden eine frühmittelalterliche Nekropole und eine Burganlage aus dem 12./13. Jahrhundert, die 1446 im Alten Zürichkrieg zerstört worden war, freigelegt. Ab dem 13. Jahrhundert waren in Triesen die niederadligen Familien von Richenstein, von Trisun, von Gutenberg, von Roner, von Bach, von Schiel, von Quader und die Junker Vaistli ansässig. Die Klöster St. Luzi in Chur, Pfäfers und Weingarten sowie der Landesherr und der Bischof von Chur hielten Lehen im Ort, die nach und nach in den Besitz des Dorfverbands übergingen. Erst 1919 erwarb Triesen das landesherrschaftliche Lehen Bad Vogelsang. Die 1415 erwähnte Kapelle St. Mamerten diente wohl zunächst als Pfarrkirche, 1494 ist eine Kaplanei bezeugt. 1455 wurde die Pfarrkirche St. Gallus errichtet, die 1841-1845 durch einen Neubau ersetzt und 1992-1993 renoviert wurde. Das Patronat lag zunächst beim Landesherrn und ging 1863 an Triesen über. Die 1415 bezeugte Marienkapelle gehörte St. Luzi. 1520 wird die Kapelle St. Wolfgang erwähnt. Südlich des Dorfs fand im Schwabenkrieg 1499 eine Schlacht zwischen den Eidgenossen und dem Schwäbischen Bund statt. Vom 15. bis ins 19. Jahrhundert gab es zahlreiche Weide-, Grenz- und Rheinwuhrstreitigkeiten mit den Nachbargemeinden Balzers, Triesenberg, Sevelen und Wartau. Eine letzte Güterteilung mit Triesenberg fand 1810 statt, mit Balzers 1835. Die Schweizer und Liechtensteiner Obrigkeiten verhinderten 1720 bzw. 1759 den Bau einer Rheinbrücke. 1992-1993 scheiterte wiederum ein Brückenprojekt. 1853 verkaufte Triesen seine Güter auf der Schweizer Rheinseite. Ab 1850 entwickelte sich das Gewerbe in Triesen, 1863 gründeten Schweizer eine Weberei und somit den ersten Industriebetrieb. Ab 1945 verlor der Agrarsektor an Bedeutung, die Gemeinde verzeichnete eine starke Bautätigkeit und Zuwanderung. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts war die Firma Swarovski grösster Arbeitgeber im Ort.