8.12.1785 Genf, 28.3.1854 Genf, ref., von Genf. Sohn des Marc Louis, Kaufmanns und Gutsbesitzers, und der Marie Anne Martin. Bruder des Edouard (->). Neffe des Pierre-André (->). Schwager des Guillaume Fatio. 1813 Antoinette-Renée-Emilie Saladin, Tochter des Jean-François, Offiziers in franz. Diensten. Nach der Genfer Revolution von 1792 flüchteten R.s Eltern nach Vevey und kehrten 1798 wieder nach Genf zurück. R. studierte zunächst an der Genfer Akad. (1804 Magister Artium). 1806 schickte ihn sein Vater nach Paris, wo er sich in der Bank seines Onkels mütterlicherseits ins Handelsgeschäft einführen liess. 1814-21 war er in Genf Mitglied des Repräsentierenden Rats, 1816-19 Auditor, 1821 Staatsrat, 1822 und 1824 Polizeileutnant, 1825-43 elfmal Erster Syndic und 1830-41 achtmal Tagsatzungsgesandter. Er gehörte 1841 der verfassunggebenden Versammlung an, die er auch präsidierte, und amtierte 1842-46 als Genfer Grossrat (1845-46 Präs.). Als gemässigter Liberaler und Verfechter des sog. graduellen Fortschritts übte R. ab Mitte der 1820er Jahre einen grossen Einfluss auf die Genfer Politik aus. Infolge der kantonalen demokrat. Bewegungen der Regeneration konnte er mehrere liberale Gesetze durchbringen und setzte sich für die Revision des Bundesvertrags von 1815 ein. Neben der Politik interessierte er sich für Kunst. 1819 war er als Kunstsammler Mitglied der Genfer Société des Arts sowie 1821-45 zehnmal Präs. deren Abteilung der bildenden Künste. In seinem Werk "Recueil de renseignements relatifs à la culture des Beaux-Arts à Genève" (1845-49, 2. Aufl. 1876) befasste er sich mit der Entwicklung der Kunst von der Frühzeit bis zur Restauration und ihrem Bezug zur polit. Geschichte Genfs.
Porträt Jean-Jacques Rigaud. Lithografiert 1875 von Jules Hébert für das Frontispiz der zweiten Ausgabe von Rigauds Werk über die bildenden Künste in Genf aus dem Jahr 1876 (Privatsammlung).
Quellen und Literatur
Kurzinformationen
Lebensdaten | ∗︎ 8.12.1785 ✝︎ 28.3.1854 1785-12-081854-03-28 |