Dorf und kath. Pfarrei der polit. Gem. Zug ZG, am Zugersee südlich der Stadt gelegen. 1292 Oberwile. 1799 362 Einw.; 1850 383; 1960 734; 1998 ca. 1'600. Neolith. Siedlungsspuren, kelt. Grab. Teil des habsburg. Amts Zug, später der Stadtgem. Zug, als deren bäuerl. Vorort O. vermutlich stets einen Vertreter im städt. Rat hatte. Mühle vor 1450. 1469 Weihe einer Kapelle, in deren Zusammenhang O. erstmals als Nachbarschaft bezeichnet wurde. 1743 wurde der Kapelle eine Schulpfründe zugeordnet. Gründung der kath. Pfarrei 1956 und Bau der avantgardist. Pfarrkirche Bruder Klaus, deren abstrahierende Ausmalung durch Ferdinand Gehr 1957 den Oberwiler Bilderstreit zwischen Traditionalisten und Modernisten auslöste. 1909 wurde das vom Sozialreformer und Kapuzinerpater Rufin Steimer initiierte und geleitete sowie von Krankenbrüdern betreute Franziskusheim als erste psychiatr. Klinik im Kanton eröffnet. 1926 folgte als zweite die Klinik Meisenberg. 1925 verbesserte eine Haltestelle an der Gotthardbahn die Erschliessung von O. Der Bau von Hochhaussiedlungen seit Anfang der 1960er Jahre bewirkte ein rasches Bevölkerungswachstum.
Quellen und Literatur
- O. einst und jetzt, 1994
- Birchler, Linus: Einleitung und die Kunstdenkmäler von Zug-Land, 1934, 19492, S. 291-298 (Die Kunstdenkmäler des Kantons Zug, 1).