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Schindellegi

Dorf in der polit. Gem. Feusisberg SZ, in einem Geländeeinschnitt an der Sihl zwischen Höhronen und Etzel gelegen. 1246 Schindelar. S. gehörte zum Hinteren Hof bzw. zu Wollerau, unterstand ab 965 der Grundherrschaft des Klosters Einsiedeln und ab 1440 der Vogtei Schwyz. Kirchlich zählte S. zur Pfarrei Ufnau, ab 1308 zu Freienbach und ab 1492 zu Feusisberg. 1964 wurde es eine eigene Pfarrei. 1599 wurde die St. Annakapelle geweiht, 1907-08 erfolgte der Bau der neubarocken Kirche. Wegen des Pilgerverkehrs nach Einsiedeln und des Warentransports verlegte Schwyz 1659 das Weggeld von Rothenthurm nach S. und zog es dort als Brückengeld ein. Infolge seiner Lage wurde S. im Alten Zürichkrieg, während der Religionskriege, zur Franzosenzeit (1798-99) und im Sonderbundskrieg (24.11.1847) besetzt und zum Schauplatz von Kämpfen. Auf der Sihl wurde Holz bis nach Zürich geflösst oder in S. in zwei Sägereien verarbeitet. 1869 entstand eine Baumwollweberei, 1877 eröffnete die Bahnlinie Wädenswil-Einsiedeln, zudem wurden das Sihlkraftwerk und kleinere Fabriken gebaut. 1972 erfolgte die vierspurige Untertunnelung des Dorfkerns. Bald darauf setzte eine rege Bautätigkeit ein. Neue Unternehmen siedelten sich an und das verkehrstechnisch gut gelegene, steuergünstige Dorf mit grossartiger Aussicht auf den Zürichsee wurde eine begehrte Wohnlage.

Quellen und Literatur

  • O. Ringholz, Gesch. der S. (Kt. Schwyz) und ihres Kirchenbaues, 1922
Von der Redaktion ergänzt
  • Buschow Oechslin, Anja: Der Bezirk Höfe, 2010, S. 298-331 (Die Kunstdenkmäler des Kantons Schwyz, Neue Ausgabe 4).
Weblinks
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GND

Zitiervorschlag

Paul Wyrsch-Ineichen: "Schindellegi", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 24.05.2011. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/007445/2011-05-24/, konsultiert am 18.04.2024.