Die Freiherren von Eschenbach erwarben im 12. und 13. Jahrhundert Herrschaften am Albis bei Zürich und im aargauischen Freiamt, in der Gegend von Interlaken und in Süddeutschland, wo sie mehrfach auch als Stadt- und Klostergründer auftraten. Ihre als Stammgüter bezeichneten Luzerner Besitztümer waren vergleichsweise von geringer Bedeutung und befanden sich vor allem im Bereich der Höfe Eschenbach und Inwil (LU). Hier gehörten ihnen hohe und niedere Gerichte und das Kirchenpatronat. Dies lässt sich für Eschenbach anhand der Schenkungen und Verkäufe an das Kloster Eschenbach belegen und für Inwil (LU) nur vermuten. Ein Grossteil des Besitzes erscheint erst Ende des 13. Jahrhunderts in Gestalt verstreuter Höfe, die teils in Gemengelage im Gebiet der Freiherren von Rothenburg liegen und auf verwandtschaftliche Beziehungen hindeuten. Auch die Ausdehnung eines Teils der alten Pfarrei Eschenbach um die Pfarrei Rothenburg legt dies nahe. Die Freiherren von Eschenbach gründeten vermutlich kurz vor 1250 an der Reuss die befestigte Kleinstadt Eschenbach, heute Alt-Eschenbach. Zusammenhänge mit der vom 11. Jahrhundert bis um 1200 bewohnten Siedlung namens Burgstelle Fahr an der Reuss sind ebenso wie die Frage nach der Stammburg ungeklärt. Bei Alt-Eschenbach stifteten die Freiherren von Eschenbach um 1285 ein Augustinerinnenkloster. Finanziell bedrängt, waren sie ab dem ausgehenden 13. Jahrhundert zu Veräusserungen genötigt. Hof und Kirche von Obereschenbach gelangten an das Kloster. Die Stadt konnte sich vermutlich nur ansatzweise entwickeln und wurde 1309 nach dem Mord an König Albrecht I. von den Habsburgern zerstört. Die Habsburger konfiszierten die noch übrigen Besitztümer und integrierten sie ins Amt Rothenburg. 1330 übergaben sie den Twing von Eschenbach dem Kloster. Das Patronat von Inwil (LU) erscheint 1372 bei den Freiherren von Aarburg. Ministerialen sind keine bekannt.
Quellen und Literatur
Systematik
Politische Einheiten / Herrschaft |