Ältestes Wildbanngebiet der Schweiz, zwischen den Flüssen Linth und Sernf im Glarner Hinterland gelegen. Der das Banngebiet beherrschende Gipfel ist der 2794 m hohe Kärpf. Der Glarner Rat erliess 1548 ein Jagdverbot am Kärpf, das von der Landsgemeinde 1568 aufgehoben, aber von derjenigen von 1569 fast unverändert wieder in Kraft gesetzt wurde. Bevölkerungswachstum, Vergrösserung der Alpweiden und vor allem die Einführung der Feuerwaffen liessen ein Verbot der Jagd insbesondere auf Gämsen und Murmeltiere notwendig erscheinen, während man Raubtiere auszurotten suchte. Vom 16. bis ins 18. Jahrhundert wurde der Kärpf als Wildreservoir für Ehrengaben ("Hochzeitsgämsen") genutzt. Seit 1948 gibt es im Kärpfgebiet Hirsche; die 1957 angesiedelten Steinböcke bilden die einzige Steinbockkolonie im Kanton Glarus. Der Kärpf ist heute ein bekanntes Erholungsgebiet. Von Kies zum Stausee Garichte besteht eine Luftseilbahn, am Fuss des Kärpf steht die sogenannte Leglerhütte des Schweizerischen Alpenclubs.
Quellen und Literatur
- E. Thürer, Gesch. des Jagdwesens und der Banngebiete im Kt. Glarus, 1979, v.a. 26-51
- N. Oeler, «Der Freiberg im Kärpf», in Neujahrsbote für das Glarner Hinterland 14, 1980, 74-99
- A. Schmidt, Der Freiberg Kärpf, 1983
Systematik
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