1536-1798 bernische Landvogtei (1536-1565 einschliesslich des Vallée de Joux), 1798-1803 Distrikt des Kantons Léman, 1803-2006 Bezirk des Kantons Waadt, seit 2006 (ohne Oppens) Teil des neuen Bezirks Jura-Nord vaudois mit Hauptort Yverdon-les-Bains.
Obwohl die Stadt Yverdon dem Haus Savoyen treu war und 1536 als einzige bewaffneten Widerstand leistete, machte Bern sie nach der Eroberung des Waadtlands zum Hauptort der Landvogtei. Zum ehemaligen savoyischen Besitz kamen nach der Reformation die säkularisierten Güter und alten Rechte der katholischen Pfarreien und der Kartause La Lance (Gemeinde Concise) hinzu. Das eroberte Gebiet wurde in die neun Kastlaneien Baulmes, Belmont, Chavornay, Les Clées, Donneloye, Essertines, Saint-Martin, Sainte-Croix und Yverdon aufgeteilt, die direkt dem Landvogt unterstanden. Die 19 Herrschaften Ballaigues, Bavois, Bercher, Bioley-Magnoux, Champvent, Chanéaz, Corcelles-sur-Chavornay, Correvon, Cronay, Ependes, Essert-Pittet, La Mothe, Lignerolle, Mathod, Mézery, Molondin, Orzens, Pailly und Vuarrens blieben im Besitz von Privaten, Adligen oder Bürgern, deren Lehensverträge unter den neuen Herren weitergeführt wurden. Yverdon war neben Lausanne und Romainmôtier eine der drei grössten Waadtländer Landvogteien (56 Gemeinden, 1798 17'881 Einwohner), warf aber weniger Steuererträge ab als jene und gehörte wie Aubonne, Bonmont, Grandson, Morges, Moudon und Payerne zu den Landvogteien zweiter Klasse. Ihr Anteil am jährlich an Bern abgelieferten Waadtländer Getreidezehnten (Weizen, Mischkorn, Roggen, Gerste und Hafer) betrug zwischen 12 und 15%. Der landwirtschaftlich geprägte Bezirk (Getreide, Futtermittel, Kartoffeln, Zuckerrüben) wurde ab Ende des 19. Jahrhunderts industrialisiert. Neben der Uhrmacherei siedelten sich eine Uhrensteinfabrik, Ziegeleien und Maschinenfabriken (Waggons, Feuerspritzen) an. Der Bezirk bestand aus vier Kreisen mit 39 Gemeinden (1850 13'336 Einwohner; 1900 17'771; 1950 20'721; 2000 35'372).