Die Herrschaft G., die eng mit der Geschichte der gleichnamigen Fam. verknüpft ist, wird erstmals 1097 mit einem castrum erwähnt, das sich im Vallée du Talent 10 km nördlich von Lausanne befand. Das Schloss, welches das territoriale Zentrum der Herrschaft bildete, gab dem Flecken G.-le-Châtel (heute Saint-Barthélemy) seinen Namen. Die herrschaftl. Grundstücke stellten keinen geschlossenen Besitz dar und umfassten auch grosse Güter in der Umgebung. Zugehörig waren auch die Dörfer G.-la-Ville, im 12. Jh. Sitz einer grossen Pfarrei, und G.-le-Jux, wo 1184 die Turris de Thela (Turm von Talent) erbaut wurde. Als G.-le-Châtel zu Beginn des 13. Jh. gegenüber G.-la-Ville an Bedeutung zunahm, wurde das ganze Territorium in drei Herrschaften aufgegliedert, die von je einem der drei Zweige von Guy Barata de Goumoëns' Nachkommen übernommen wurden. Ausser Mitgliedern der Fam. Goumoëns amtierten im Ancien Régime auch Berner und Freiburger als Herren von G. (d'Affry, von Amman, Haller).
Quellen und Literatur
- G. Castelnuovo, L'aristocrazia del Vaud fino alla conquista sabauda, 1990, 93-96
Systematik
Politische Einheiten / Herrschaft |