Ehem. Bez. VD, der auf das Gouvernement Hautcrêt (1536-56) und die Berner Vogtei O. (1557-1798) folgte. Das Gebiet liegt am Oberlauf der Broye im Jorat und wird v.a. landwirtschaftlich genutzt. 1850 6'635 Einw.; 1900 6'652; 1950 5'915; 1980 6'647; 2000 10'077. Nach der Einführung der Reformation in der Waadt 1536 wurden die Güter der Zisterzienserabtei Hautcrêt säkularisiert. Bern erhielt so die Lehen und Zehnten bis ins Dézaley (Gem. Puidoux), nach Burignon (Gem. Chardonne) und zu den Grenzen des Kt. Freiburg (heute Bez. Glane und Veveyse). Ein Gouverneur verwaltete die Besitzungen des Klosters, die durch den Erwerb der Herrschaften Maracon (1547), O. und Palézieux (1557) ergänzt wurden. Dabei handelte es sich um ehem. Lehen des Gf. Michel von Greyerz, der 1555 Konkurs ging. Danach wurde O. zur Vogtei erhoben. Die Abtei Saint-Maurice behielt dennoch bis 1675 die Herrschaftsrechte über O.-la-Ville und Vuibroye. O. bildete 1798-1803 einen Distrikt des Kt. Léman und 1803-2006 einen Bez. des Kt. Waadt. Er umfasste 23 Gem., war in die zwei Kreise O. und Mézières aufgeteilt, Hauptort war O.-la-Ville. Die neue Bezirkseinteilung schlug dem Bez. Lavaux-O. 18 Gem. zu, vier dem Bez. Broye-Vully und eine dem Bez. Gros-de-Vaud.
Quellen und Literatur
- C. Pasche, La contrée d'O., 1895, (Nachdr. 1988)