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Bazenheid

Strassendorf in der polit. Gem. Kirchberg (SG), auf einer Terrasse über der Thur an der Verkehrsachse Wil-Wattwil gelegen. Sitz des Bezirksamts Alttoggenburg. Seit dem 13. Jh. sind die Teile Ober- und Unterbazenheid belegt. 779 Pacinweidu. 1826 375 Einw.; 1900 626; 1992 3'469. Im Früh- und HochMA war das Kloster St. Gallen Grundherr in B. Im 14. und 15. Jh. gingen die Gerichtsherrschaft und zahlreiche grundherrl. Rechte an die Gf. von Toggenburg über. Als deren Dienstleute sind 1228 Ulrich ab Egg in Oberbazenheid, 1249 Rudolf von Unterbazenheid erwähnt. 1468 kaufte die Fürstabtei St. Gallen den gräfl. Besitz in B. und teilte das Gericht B. dem Unteramt zu. 1803 wurde B. in die neue polit. Gem. Kirchberg eingegliedert. Das sog. Christophorus-Haus datiert aus der Mitte des 14. Jh. (mehrfach umgebaut). Die um 1480 erbaute Laurentius-Kapelle erfuhr 1644 eine Erweiterung. 1894-95 entstand die neugot. kath. Pfarrkirche, und 1900 wurde B. zur kath. Pfarrei erhoben. 1834 zerstörte ein Brand Teile von Unterbazenheid. Nach dem Bahnbau (1870) entstand zwischen den beiden Ortsteilen das Bahnhofquartier. 1896 fusionierten die beiden Schulkreise. Der industrielle Aufschwung der Region Wil nach 1960 veränderte auch B., wo heute die regionale Kehrichtverbrennungsanlage, eine Tiermehlfabrik sowie das Toggenburger Schmiede- und Werkzeugmuseum stehen.

Quellen und Literatur

  • J.H. Dietrich, Gesch. der Gem. Kirchberg, 1952
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Zitiervorschlag

Hans Büchler: "Bazenheid", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 23.04.2002. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/007651/2002-04-23/, konsultiert am 07.12.2024.