de fr it

Vättis

Ortsgem. in der polit. Gem. Pfäfers SG, südlichste Siedlung im Taminatal an der Abzweigung zum Calfeisental und Kunkelspass. 1220 Vetins, rätorom. Vetten. 1900 436 Einw.; 2010 416. Paläolith. Feuerstelle im Drachenloch. Der Fund von Waffenteilen und röm. Münzen weisten auf eine frühe Begehung des Kunkelspasses hin. Im 13. Jh. ist das Kloster Pfäfers als Grundherr belegt, die hohe Gerichtsbarkeit gelangte 1483 an die Eidgenossen. Ab dem frühen 14. Jh. besiedelten Walser mit Sonderrechten den Vättnerberg und das Calfeisental und errichteten dort vermutlich bereits im 14. Jh. die 1432 erw. Kapelle St. Martin. Die unter dem Patronat des Klosters Pfäfers stehende Pfarrei V. wurde ab 1735 dauernd besetzt und nach der Aufhebung des Klosters 1838 selbstständig. Die 1050 erw. Pfarrkirche St. Anianus entstand 1695-97 neu, wurde 1724 und 1862-64 erweitert, 1923 umgebaut und 1975 renoviert. 1481, 1561 und 1790 zerstörten Brände das Dorf. 1803 kam V. zur Gem. Pfäfers. Zu Beginn des 21. Jh. arbeitete die Mehrzahl der Bewohner auswärts; eine wichtige Rolle spielen Alp- und Forstwirtschaft sowie Tourismus.

Quellen und Literatur

  • Kdm SG 1, 1951, 256-262
  • V. anno dazumal, hg. von A. Zimmermann, 1990
  • 300 Jahre Kirche St. Anian, V., 1997

Zitiervorschlag

Daniel Sprecher: "Vättis", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 15.01.2014. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/007679/2014-01-15/, konsultiert am 20.03.2023.