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Lullier

Weiler der polit. Gem. Jussy GE, bestehend aus den Dorfteilen Petit L. und Grand L. 1305 Lullye. Lehen des Kapitels Saint-Pierre. Den Namen L. trug auch ein Bauerngeschlecht. Bei ès Canevet stand einst ein Schloss mit Wassergraben und Zugbrücke, das vielleicht von dem 1380 bezeugten Jaquemet de Jussy (alias Canivet) erbaut wurde. Noch im 16. Jh. wohnte hier die einflussreiche Fam. de Jussy, zu der als eine der letzten Vertreter auch Jeanne de Jussie gehörte. Kurz nach der Reformation wurde das Schloss veräussert. Nicht bekannt ist, wann, wie und warum es verschwand; auch Überreste existieren keine. Eine Richtstätte, die sich bei Les Fourches befand, wurde während der Revolution zerstört. 1974 wurde das Gartenbauzentrum L. (ehem. Gartenbauschule Châtelaine) eröffnet, das versch. Ausbildungsgänge anbot, darunter eine seit 2003 der Fachhochschule Westschweiz angeschlossene Ingenieurschule. Seit 1987 verfügt L. über ein kant. Labor für chem. Analysen der Landwirtschaft.

Quellen und Literatur

  • A. Corbaz, Un coin de terre genevoise: mandement et chastellenie de Jussy-l'Evesque, 1916
  • P. Bertrand, Châteaux, bourgs-fortifiés et maisons-fortes du canton de Genève, 1948

Zitiervorschlag

Marie-Claude Loup Micheli: "Lullier", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 01.12.2009, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/007738/2009-12-01/, konsultiert am 13.04.2024.