Weiler der Gem. Plan-les-Ouates GE, auf der linken Seite der Rhone gelegen, umfasst auch Saconnex-Dessus und Saconnex-Dessous. In S. war ab dem 12. Jh. die Fam. de Sacconay ansässig, die sich später auf der rechten Seite der Rhone niederliess. Bei La Tour in Saconnex-Dessus befand sich die Burg, die 1299-1301 von Gf. Amadeus II. von Genf erstellt worden war. Ein Graben umgab die rechteckige Anlage von 52 auf 30 m mit Rundtürmen in den Ecken. Die Gebäude waren um einen Hof gebaut, an den sich ein anderer Hof mit den Wirtschaftsgebäuden anschloss. Die Lehensherrschaft und das Schloss in S. wechselten mehrmals den Besitzer. 1544 musste Marin de Ternier sie nach einem Prozess dem Genfer Bürger Hugues Vandel überlassen. Danach bekamen das Schloss und die Örtlichkeit den Namen Saconnex-Vandel. Die Lehensherrschaft wurde 1652 zur Grafschaft umgewandelt. Nachdem Berner Truppen 1536 das Schloss geplündert hatten, wurde es vom Hzg. von Savoyen in den Kriegen mit der Stadt Genf besetzt, 1589 in Brand gesteckt und 1590 auf Befehl des Genfer Rats mit anderen Schlössern zerstört. Es blieben nur die Wirtschaftsgebäude und Ruinen, deren Steine als Baumaterial dienten, wie die Tuffsteine für den Ausbau des Guts Guillerme-Pastori in Le Bachet-de-Pesay (Gem. Lancy), das seit 1985 im Freilichtmuseum Ballenberg zu sehen ist. Im 18. Jh. standen noch drei Türme, 1820 noch zwei. Zu Beginn des 21. Jh. bestand nur noch der seiner Zinnen beraubte Ostturm. Ende des 19. Jh. befand sich darauf eine angeblich aus der Kirche von Compesières stammende, aus Metall gegossene Marienstatue, aufgestellt von der Besitzerfamilie de Montfalcon.
Quellen und Literatur
- P. Bertrand, Plan-les-Ouates, S., Arare, 1951
- L. Blondel, Châteaux de l'ancien diocèse de Genève, 1956
- P. Baertschi, La ferme genevoise au Musée de l'habitat rural suisse à Ballenberg, 1985