de fr it

Séprais

Weiler in der politischen Gemeinde Boécourt JU, bestehend aus zwei Bauernhofgruppen unterhalb des Passes Les Rangiers. 1260 Cesprais, 1264 Pratum. 1888 142 Einwohner; 1910 130; 1960 104; 2010 63.

Südlich des Weilers wurde vom Hochmittelalter bis ins 19. Jahrhundert ein Eisenerzlager (Bohnerz in rotem Lehm) ausgebeutet. Eine Verhüttungsanlage mit zwei Rennöfen in Les Boulies datiert aus der Merowingerzeit. Namen wie die des Bachs Rouge Eau (rot verfärbtes Wasser) und des Weilers Les Lavoirs (Erzwaschen) erinnern an den Betrieb der Minen (Konzession für das Gebiet Séprais), welche die Hochöfen des Delsbergertals vom 17. bis Mitte des 19. Jahrhunderts mit Eisenerz versorgten. 1993 wurde eine Dauerausstellung zeitgenössischer Skulpturen im Freien, die Balade de Séprais, eröffnet.

Quellen und Literatur

  • L. Eschenlohr, V. Serneels, Les bas fourneaux mérovingiens de Boécourt, Les Boulies (JU, Suisse), 1991
  • La production du fer au Moyen Age, hg. von L. Eschenlohr et al., 2005

Zitiervorschlag

François Kohler: "Séprais", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 24.11.2011, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/007769/2011-11-24/, konsultiert am 29.03.2024.