Von Dürre wird gesprochen, wenn ausbleibender Niederschlag in Kombination mit grosser Hitze natürl. Lebensräume und landwirtschaftl. Kulturen, die auf feuchtere Verhältnisse ausgerichtet sind, in grossem Ausmass schädigt (Klima).
Dürren sind in der Schweiz in den vergangenen 500 Jahren immer wieder aufgetreten. Als herausragendste Dürrejahre hat die klimahist. Forschung das "Sonnenjahr" 1540 und die Hitzewelle im Sommer 1616 identifiziert. 1540 fiel im Mittelland zwischen März und Sept. nur gerade an sechs Halbtagen Regen. In den letzten hundert Jahren traten intensive Sommerdürren 1893, 1904, 1911, 1921, 1934, 1945, 1947, 1949, 1950, 1952, 1959, 1976, 1983 und 2003 auf. Die grössten Schäden entstanden im Frühjahr 1843, im sog. Jahrhundertsommer 1947 sowie 1949 und 1976. Am stärksten betroffen war gewöhnlich das ohnehin relativ niederschlagsarme tiefere Mittelland. Die reiche topograf. Gliederung der Schweiz bewirkt aber, dass schwere Dürren nie landesweit auftreten. Dies ermöglicht Ausgleichsprozesse mit dem in Trockenzeiten in der Regel privilegierten Berggebiet sowie mit dem nahen Ausland. Zudem wird durch die verstärkte Schnee- und Gletscherschmelze in den Alpen zusätzliches Wasser verfügbar. Dennoch mussten 1947, 1949 und 1976 nach grossen Ausfällen bei der Heu- und Getreideernte Bund und Kantone Hilfsprogramme für besonders betroffene Bauernbetriebe durchführen. 1947 wurde der Einkommensverlust für den Bauernstand auf 700 bis 1'100 Mio. Fr. geschätzt (Preisstand 1991). Der Wassermangel führte zudem regional zu Schwierigkeiten in der Trinkwasserversorgung und in der Elektrizitätswirtschaft.