Das von Vogt Rudolf III. von Rapperswil nach 1217 gestiftete Lazariterhaus Gfenn bei Dübendorf ist ab 1250 urkundlich bezeugt. Der Männerkonvent besass bescheidenen Besitz in nächster Umgebung. Spätestens 1368 war der Männer- durch einen Frauenkonvent abgelöst worden, dem Berta von Hünenberg als Meisterin vorstand. Ordenskomtur Johannes Schwarber von Bülach, 1414 von den Lazariterinnen zum Pfleger gewählt, reorganisierte das Haus und brachte es zu kurzer Blüte. Die 1444 im Alten Zürichkrieg von den Schwyzern niedergebrannte Anlage wurde wiederhergestellt, aber 1525 aufgehoben. Sie blieb bis 1957 im Privatbesitz und gehört heute der Gemeinde Dübendorf. Bei der Säkularisation bestand sie aus der Kirche mit dem Glockenturm, dem Konventsgebäude und Gästehaus. Ein Neubau ersetzte 1828 das zweigeschossige Konventsgebäude. Die 1966-1967 nach einem Brand restaurierte, 2001 letztmals renovierte romanische Saalkirche mit Treppengiebel und eingezogenem quadratischem Chor enthält Wand- und Deckengemälde aus der Mitte des 15. Jahrhunderts.
Quellen und Literatur
- E. Pfenninger, «Von den Anfängen des Lazariterhauses Gfenn», in Heimatbuch Dübendorf 20, 1966, 3-23
- E. Pfenninger, «Der Männerkonvent im Lazariterhaus Gfenn», in Heimatbuch Dübendorf 21, 1967, 30-44
- Kdm ZH 3, 1978, 563-570
- R. Hugener, «Die Gründung des Lazariterhauses im Gfenn», in Heimatbuch Dübendorf 58, 2004, 5-26