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LaufenZH, Vogtei

1544-1798 Zürcher Obervogtei. Die Burg L. wird in der 1. Hälfte des 12. Jh. in der Vita des Konstanzer Bf. Konrad erwähnt. 1155 erscheinen der Hof und die Kirche L. als Besitztum der Bf. von Konstanz. 1264 wird die Vogtei L. als bischöfl.-konstanz. Lehen in den Händen der Gf. von Kyburg erwähnt. Die Grundherrschaft lag weiterhin bei den Bf. von Konstanz. Der geringe bischöfl. Einfluss begünstigte im SpätMA die Gemeindebildung. Die hohe Gerichtsbarkeit über L. wurde in die Grafschaft Kyburg integriert. Mit dieser kam L. 1424 bzw. 1452 zu Zürich. Über die niederen Gerichte und die Burg verfügten 1264 Hermann und Ulrich von Landenberg, ab 1290 die Schaffhauser Fam. von Urzach, ab 1360 die Herren von Tengen sowie ab ca. 1440 die Fam. von Fulach, die schliesslich 1544 ihre Rechte an die Stadt Zürich verkaufte. Zürich verwaltete L. als Obervogtei und liess unmittelbar nach dem Kauf die Burg zu einem Amtssitz ausbauen. 1798 ging die Obervogtei in den helvet. Distrikt Benken, 1803 in den Bez. Andelfingen über. 1845 erwarb Johann Ludwig Bleuler das Schloss L. 1861 begann Franz Wegenstein-Bleuler, die Schlossanlage für den Rheinfalltourismus zu nutzen. 1941 kaufte der Kt. Zürich das Schloss zurück und unterzog es 1962 einer Renovation.

Quellen und Literatur

  • E. Stauber, «Schloss und Herrschaft L.», in Njbl. der Stadtbibliothek Winterthur, 1923, 257
  • P. Niederhäuser, «Adel, Dorfgem. und Herrschaftsstrukturen im Zürcher Weinland im Übergang zur Frühen Neuzeit», in Wirtschaft und Herrschaft, hg. von T. Meier, R. Sablonier, 1999, 203-244
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Zitiervorschlag

Martin Illi: "Laufen (ZH, Vogtei)", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 18.11.2008. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/007830/2008-11-18/, konsultiert am 09.10.2024.