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Trins

Herrschaft, deren Zentrum die heutige Gem. Trin war, auch als Herrschaft Hohentrins bekannt. Nach dem Ausbau der frühma. Wehrkirche St. Pankratius zur Feudalburg wurde Crap Sogn Barcazi im hohen MA Sitz der Herrschaft. T. ging aus altem Königsgut hervor, gelangte im 13. Jh. als Lehen des Klosters Reichenau an die Herren von Frauenberg und um 1310 an die Werdenberg-Heiligenberg. Sie umfasste das Gebiet der Gem. Trin und Tamins mit dem Zollort und Verkehrsknotenpunkt Reichenau. 1428 ging T. an die Herren von Hewen über. Friedrich von Hewen entschied 1457 in einem Schiedsspruch über die Gebietsgrenzen zwischen Trin und Tamins. 1470, nach dem Brand der Burg auf Crap Sogn Barcazi, erfolgte vermutlich die Verlegung des Herrschaftssitzes nach Canaschal (Gem. Trin) oder Reichenau. 1530 löste die Gem. Trin mit 1'000 Gulden den Grossen Zehnten und die Besthauptabgabe ab. 1568 ging T. an Johann von Planta (1572), 1583 an Rudolf von Schauenstein über. 1616 kaufte sich Trin um 10'000 Kronen von allen restl. Herrschaftsrechten los. Die Herrschaft, nunmehr auf das Dorf Tamins und den Brückenort Reichenau reduziert, hiess fortan Herrschaft Reichenau.

Quellen und Literatur

  • H. Erni, Historia dil signuradi de Trin e della vischnaunca de Trin, 1913
  • Kdm GR 4, 1942 (19752)

Zitiervorschlag

Martin Bundi: "Trins", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 11.04.2012. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/008071/2012-04-11/, konsultiert am 10.06.2023.