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Inn

Fluss und Bez. GR. Der Fluss I. (rom. En, lat. Oenus, Enus) mit einem Einzugsgebiet von 1'792 km2 entspringt am Piz Lunghin, durchfliesst Ober- und Unterengadin (Engadin), erreicht bei Finstermünz die Grenze zu Österreich und mündet als Grenzfluss zwischen Österreich und Deutschland nach 510 km bei Passau (Bayern) als bedeutendster Nebenfluss in die Donau. Bis zur Mitte des 19. Jh. spielte die Flösserei auf dem I. eine grosse Rolle, v.a. der Holzexport aus dem Engadin nach Innsbruck, in die Haller Salzpfanne (beide Tirol) und z.T. bis nach Rosenheim (Bayern), wo das Holz beim Bergbau Verwendung fand. Fische aus Silser- und Silvaplanersee sowie aus dem I. wurden bis ins 19. Jh. nach Italien verkauft. Der I. überschwemmte immer wieder das Oberengadin, u.a. 1566 und 1951; Ende des 19. Jh. wurde er zwischen Samedan und Zuoz korrigiert. Die 1971 in Betrieb genommenen Engadiner Kraftwerke verfügten Ende des 20. Jh. über eine mittlere Jahresproduktivität von 1,3 Mrd. kWh pro Jahr. Im Geschäftsjahr 2005/06 lag die Produktivität mit 1,2 Mrd. kWh pro Jahr zum dritten Mal unter dem langjährigen Jahresmittel. Für die 13 Konzessionsgemeinden, die Wasserzinsen erhielten, bildeten diese eine wichtige Einnahmequelle. Zwischen La Punt und Martina wird auf dem I. Wildwassersport betrieben.

Der mehrheitlich romanischsprachige Bez. I. umfasst insgesamt 18 Gem. in den vier Kreisen Sur Tasna, Suot Tasna, Ramosch und seit 2001 Val Müstair. 1197 km2 gross, zählte er 2000 7'283 Einwohner. 1801-02 bestand im Kt. Rätien der Distrikt I., der das Unterengadin und das Münstertal umfasste. 1803 kam das bis anhin österr. Tarasp dazu.

Quellen und Literatur

  • H. Heyn, Der I., Ausstellungskat. Rosenheim, 1989
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Zitiervorschlag

Paul Eugen Grimm: "Inn", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 23.01.2008. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/008089/2008-01-23/, konsultiert am 16.04.2024.