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Sutselva

Region in Mittelbünden am Vorder- und Hinterrhein unterhalb des Grossen Flimserwalds, genau östlich von Auas Sparsas bei Mulin (Gemeinde Trin) bis ins Schams. Das Idiom der Sutselva, das Sutsilvan, wird noch in einigen Gemeinden am Hinterrhein gesprochen und grenzt bei Trin-Flims an das Idiom der Surselva, das Sursilvan. Soweit die sieben Gemeinden des Bezirks Imboden sich der geschriebenen rätoromanischen Sprache bedienen, verwenden sie das Sursilvan, das ebenfalls traditionell in der Schule unterrichtet wird. Das Sutsilvan ist (nebst dem Puter des Oberengadins) das am stärksten gefährdete Idiom, was zumindest teilweise darauf zurückzuführen ist, dass hier im 19. Jahrhundert die deutschsprachige Grundschule eingeführt wurde. Als gescheiterte Aktion gilt Giuseppe Gangales Versuch, mittels sprachlicher Normierung und der Gründung von romanischsprachigen Kindergärten im Hinterrheingebiet das Sutselvische zu fördern (1943-1948). Mehr Erfolg verzeichneten die nachfolgende Sprachnormierung, die Herausgabe eines sutselvischen Wörterbuchs, von Lehrmitteln und von Schriften wie "La Scoletta" und "La Pùnt".

Quellen und Literatur

  • T. Rupp, Lautlehre der Mundarten von Domat, Trin und Flem, 1963
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Zitiervorschlag

Martin Bundi: "Sutselva", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 03.12.2013. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/008096/2013-12-03/, konsultiert am 28.03.2024.