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Degenau

Kapelle und Weiler, polit. Gem. Zihlschlacht-Sitterdorf TG, Bez. Bischofszell. Politisch gehörte D. bis 1736 zur Herrschaft Blidegg, 1736-98 zum Gericht Zihlschlacht und 1803-1996 zur Ortsgem. Sitterdorf. Die Siedlung liegt unterhalb des Schlosses Blidegg an einer Furt der Sitter (Fähre). 898 wird der Hof in Tegerunouva als Besitz der St. Galler Kirche St. Mangen bestätigt, ab 1388 ist als deren Filiale die St. Nikolauskapelle in D. belegt. Die bei der Restauration 1945-47 entdeckten Wandmalereien und Gräber deuten auf einen Bau des 12. Jh. und frühere kirchl. Eigenständigkeit hin. Im SpätMA waren die Einwohner nach Bernhardzell kirchgenössig. Um 1530 traten sie zur Reformation über und gehörten fortan zum ref. Sitterdorf. Die Kapelle diente den teils kath., teils ref. Herren von Schloss Blidegg als Hauskapelle und wurde von Bernhardzell bzw. von Sitterdorf aus versorgt. 1833 trat Bernhardzell den Kapellfonds an die kath. Pfarrei in Sitterdorf ab. Vom späten 17. Jh. bis 1901 bestand in der D. eine Papiermühle.

Quellen und Literatur

Zitiervorschlag

Gregor Spuhler: "Degenau", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 18.03.2004. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/008162/2004-03-18/, konsultiert am 12.02.2025.