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Leutmerken

Pfarrdorf in der polit. Gem. Amlikon-Bissegg TG (seit 1995), Bez. Weinfelden, am Osthang des Wellenbergs gelegen. 1791/1816-1994 Teil der Ortsgem. Griesenberg und damit der Munizipalgem. Amlikon. Die 1803-16 bestehende Munizipalgem. L. umfasste die Ortsgem. Griesenberg, Amlikon, Bissegg und Strohwilen. 814 (?) Liutmarinhchova. Mitte des 12. Jh. sind die Frh. von Bussnang (später Frh. von Griesenberg) als Besitzer L.s belegt. Den Kirchensatz besass das Stift Reichenau, das die Kollatur dem Gerichtsherrn, die Gefälle dem Pfarrer vergab. 1275 existierte ein Dekanat L. Die Reformation war früh erfolgreich. 1607 trat Gerichtsherr Marx von Ulm zum Katholizismus über; als wegen der Pest von 1611 zehn Häuser leer standen, kaufte er diese auf und verlieh sie an Katholiken. Bald erreichte er die Wiederaufnahme der Messe. In der Mediation ging die Kollatur von Luzern an den Thurgau über. Die Kirchgem. L. und die Pfarrei L. entschieden sich 1967 für die Beibehaltung der Parität. Wiesen-, Obst- und Weinbau. 1904 Käserei; Metalldrückerei.

Quellen und Literatur

  • M. Hunziker, Gesch. der Herrschaft Griesenberg und der evang. Kirchgem. L., 1971
  • Thurgauer Ztg., 8.1.1972; 12.2.2003
  • Meyer, Kirchgem., 118, 171

Zitiervorschlag

Erich Trösch: "Leutmerken", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 25.11.2008. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/008169/2008-11-25/, konsultiert am 12.12.2024.