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Mammertshofen

Burg und ehem. Freisitz in der polit. Gem. Roggwil TG. 1296 Mænbræhshouen. Die bewehrte Burg mit mächtigem Bergfried entstand um 1240. Das dreigeschossige, 13,5 m hohe Mauerwerk aus z.T. gewaltigen Findlingen weist eine Stärke von 2,8 m auf. Rundbogenfenster, Abtritt und Mauertreppe belegen die Nutzung als Wohnturm. Der vorkragende Obergaden aus Holz wurde zu Beginn des 16. Jh. aufgesetzt. Die Ministerialen von M. dienten den sankt-gall. Äbten als Marschälle. Gemäss Chronist Christian Kuchimeister belagerte Abt Berchtold von Falkenstein um 1250 die abgefallenen Dienstleute mit Erfolg, verlieh ihnen aber M. wieder. 1362 erlosch das Geschlecht der von M. Ein Teil der Herrschaft gelangte an die Schenk von Kastel, die um 1400 alleinige Besitzer der Burg wurden. 1645 wurde sie an Georg Joachim Studer von Winkelbach verkauft, 1672/79 an dessen Schwiegersohn Georg Christoph Schultheiss, 1716 an die Hausen von Gleichenstorf, 1751 an die Mayr von Baldegg, 1792 an Zuckerbäcker Gian Orlandi und 1916 an die von Planta. Kirchlich teilten M., der Bauhof und die Mühle das Schicksal der Pfarrei Roggwil. 1812 kam der ehem. Freisitz zur Ortsgem. Roggwil.

Quellen und Literatur

  • H. Schneider, W. Meyer, Burgen der Schweiz 6, 1983, 87 f.
  • D. Reicke, "Von starken und grossen flüejen", 1995, 61 f.
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Zitiervorschlag

Erich Trösch: "Mammertshofen", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 15.08.2008. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/008192/2008-08-15/, konsultiert am 07.12.2024.