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Derborence

Walliser Berggebiet in einem hoch gelegenen Becken südlich des Diablerets-Massivs, am Fusse der Tour Saint-Martin, am Ausgang des Cheville- und des Derbonnetals. Im Laufe des 18. Jahrhunderts ereigneten sich hier zwei riesige Bergstürze: Der erste, am 23. September 1714, forderte 14, vielleicht 15 Opfer. Der zweite im Frühjahr 1749 liess den See von Deborence entstehen; er stellte bezüglich Geschiebe (50 Mio. m3) und Gefälle (ca. 1900 m zwischen dem Kamm der Diablerets und dem Ort Besson) den gewaltigsten Bergsturz dar, der sich in historischer Zeit in der Schweiz ereignet hat. Die Katastrophe inspirierte Charles Ferdinand Ramuz zu einem seiner schönsten Romane («Derborence» 1934). 1911 wurde Derborence zum Jagdschutz-, 1961 zum Naturschutzgebiet erklärt. Die zahlreichen Maiensässe haben ihre frühere Funktion verloren und dienen den Einwohnern von Conthey als Ferienhäuser.

Quellen und Literatur

  • Conthey, mon pays, 1979
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Zitiervorschlag

Maurice Terrettaz: "Derborence", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 03.07.2008, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/008206/2008-07-03/, konsultiert am 18.04.2024.