Im Bez. Vallemaggia TI gelegenes, tiefes und enges Trogtal, dessen 10 km lange Talsohle von Cavergno bis S. Carlo reicht. Wichtigste Ortschaften sind Fontana, Foroglio und Sonlerto (Fraktionen der Gem. Cavergno) sowie S. Carlo (Fraktion von Bignasco). Die Bevölkerungszahl des verm. um 1000 besiedelten Tals blieb in den wenigen Siedlungskernen bis 1600 konstant. Danach zwangen wiederkehrende, v.a. durch Abholzung verursachte Naturkatastrophen die Einw. zur Übersiedlung nach Bignasco und Cavergno. Dadurch wurden die Dörfer zu Maiensässen mit Weide- und Graswirtschaft. Die Dorfkerne blieben so in ihrer Ursprünglichkeit erhalten, auch weil es bis 1957 keine Fahrstrasse gab. Bis Mitte des 19. Jh. wurde in einer Höhle Topfstein abgebaut. Die Nutzung der Wasserkraft in der Region wurde auch für B. wichtig; 1962-73 wurden Staubecken und Zentralen gebaut. Heute ist das Valle B. v.a. ein Feriengebiet. 1983 wurde es ins Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung aufgenommen. Von besonderem Wert sind die Kapelle (1595) von Gannariente (Gem. Cavergno), Ziel einer alljährl. stattfindenden Prozession, sowie die torba von Sonlerto, ein auf Stelzen ruhender Getreidespeicher von 1591.
Quellen und Literatur
- Alpigiani pascoli e mandrie, hg. von B. Donati und A. Gaggioni, 1983, 121-137
- F. Balli, Valle B. Il passato che rivive, hg. von G. Martini, 1996, (Nachdr.)
Systematik
Umwelt / Tal |