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Kleinhöchstetten

Zelgdorf mit Kirche in der polit. Gem. Rubigen BE, erhöht über der Aare gelegen. 1348 Hönstetton. Bis 1348 war K. als Grund- und Gerichtsherrschaft im Besitz der Fam. von Scharnachtal. Zu unbekannter Zeit gelangte die Herrschaft mit Rubigen zum Stadtgericht von Bern. Den Mittelpunkt des Weilers bildet die einstige Liebfrauenkirche, die im 8. bis 9. Jh. über einem Gräberfeld entstanden ist und 1353 erstmals als Wallfahrtskirche mit einem Priester erwähnt wird. Der jetzige Bau aus dem 10. Jh. ist der einzige frührom. Apsidensaal im Mittelland. 1438-41 wurde im Zuge der Erneuerung der Kirche eine Sakristei errichtet. Den Kirchensatz besass ab Ende des 14. Jh. Bern, das der Liebfrauenkirche um 1435 die Wallfahrtskapelle Habstetten unterstellte und veranlasste, dass beide zu unbekannter Zeit unter die Aufsicht der Kirche Münsingen kamen. Von K. aus nahm die Reformation 1522 mit den Predigten des Bayern Jörg Brunner ihren Anfang. Sie zwangen den bern. Rat zur Auseinandersetzung mit Luthers Thesen. 1528 hob Bern die Kirche auf und verkaufte sie 1534 an einen Bauern, der sie zu Wohnzwecken umbaute. 1962-65 restauriert, dient sie heute der Kirchgem. Münsingen als Gotteshaus.

Quellen und Literatur

  • P. Hofer, K., 1955
  • Z. Caviezel-Rüegg, Die Kirche K., Kt. Bern, 1996
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Zitiervorschlag

Anne-Marie Dubler: "Kleinhöchstetten", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 21.10.2008. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/008339/2008-10-21/, konsultiert am 08.09.2024.