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Wasen

Ortschaft in der politischen Gemeinde Sumiswald des Kantons Bern. 1530 uff dem Wasen. 1798 371 Einwohner; 2010 1946.

Gewerbedorf am Zusammenfluss von Horn- und Kurzeneibach. Durch die Landnahme armer Leute Anfang des 16. Jahrhunderts entstanden, zählte Wasen 1530 neun Häuser und war 1798 mit deren 40 die grösste Schachensiedlung. Wasen gehörte in der Kirchgemeinde Sumiswald zum Armensteuerbezirk Hornbachviertel, dessen Zentrum das Dorf wurde, obwohl es lange über wenig Infrastruktur verfügte. 1628 verbot Bern das einzige Wirtshaus. Bereits im 17. Jahrhundert amtierte ein Schulmeister in Wasen, ab 1705 hielt der Sumiswalder Prädikant Kinderlehre. 1826 erfolgte die Einrichtung einer Helferei und 1878 verselbstständigte sich die Kirchgemeinde. Die Kirche wurde 1881 errichtet und 1938 sowie 1946 umgebaut. Die 1877 gegründete Sekundarschule war die zweite in der Gemeinde Sumiswald. Industrie und Gewerbe erfuhren durch die Eröffnung der Bahn Sumiswald-Wasen 1915 einen Entwicklungsschub. 2012 waren in der Gemeinde unter anderem Metall-, Maschinen- und Drahtwarenfabriken sowie Hersteller von Sumiswalder Pendulen und von Musikinstrumenten tätig. Wasen ist Ausgangspunkt für den Sommer- und Winterausflugstourismus (Wandern, Langlauf, Gastronomie).

Quellen und Literatur

  • F. Hunziker et al., 100 Jahre Kirche Wasen i. E., 1881-1981, 1982
  • R. Hug et al., Bauinventar der Gem. Sumiswald, 2 Bde., 1999
  • Sumiswald: Streiflichter, 2006
  • A.-M. Dubler, «Die Schachenleute im Emmental», in AHVB 90, 2013, 299-346

Zitiervorschlag

Anne-Marie Dubler: "Wasen", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 10.05.2013. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/008366/2013-05-10/, konsultiert am 08.09.2024.