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Kleinemmental

Ehem. Hofverband im nördl. Emmental in den polit. Gem. Walterswil, Affoltern im Emmental und Dürrenroth, mit den benachbarten, zu zwei Kirchspielen gehörenden "fünf alten Höfen", den heutigen Weilern und Hofgruppen Hubberg, Waltrigen, Schmidigen, Mühleweg, Widisberg und Gründen. Die "fünf Höfe" bildeten im MA die nördl. Hälfte des Dinghofgerichts des Benediktinerinnenklosters Rüegsau, die Bern um 1440 seinem neuen Gerichtsbez. Affoltern in der emmental. Landvogtei Trachselwald anfügte. In dieser Konstellation kamen sie ab dem 16. Jh. zu ihrer Sonderrolle: Als Kirch-, Armen- und Schulbezirk der Kirchgemeinden Ursenbach (Hubberg, Waltrigen) und Walterswil (Schmidigen, Mühleweg, Widisberg, Gründen) gehörten sie zum Amt Wangen, in obrigkeitl.-militär. Belangen wie Steuern, Militär- und Frondienste zum Emmental. Sie beteiligten sich am emmental. Siechenhaus in Huttwil (1583) und an den Emmenbrücken (1553, 1673). Im Kampf um Eigenständigkeit konnte sich die sog. Gemeinde K. im Niederlassungswesen (1736, 1790), im Fürsorge- und Vormundschaftswesen (1768-92) gegen ihre Kirchgemeinden teilweise durchsetzen. Als ab 1834 aus den alten Kirchgemeinden die Einwohnergemeinden entstanden, ging K. als Gem. unter: Hubberg und Waltrigen kamen zur Gem. Ursenbach (nach Grenzbereinigung 1889 zu Dürrenroth), die restl. Höfe zur Gem. Walterswil (ab 1803 beim Amtsbez. Trachselwald). Zu Beginn des 21. Jh. umfasste der Schulverband K. Waltrigen und Dürrenroth.

Quellen und Literatur

  • SSRQ BE II/8
  • H. Käser, Walterswil und K., 1925

Zitiervorschlag

Anne-Marie Dubler: "Kleinemmental", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 02.09.2008. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/008471/2008-09-02/, konsultiert am 24.05.2025.