1551, 10.3.1618 Freiburg, katholisch, von Freiburg. Sohn des Pankraz, Kleinrats, und der Elisabeth von Brandenburger. 1574 Françoise Gonel, Tochter eines Junkers. Ab 1570 studierte Wilhelm Techtermann in Freiburg im Breisgau. 1574 erbte er von seinem Schwiegervater die Herrschaft Bionnens. Ab 1576 war er Notar, 1577-1579 Ratsschreiber, ab 1577 Sechziger, 1578-1580 und 1598-1599 Heimlicher, 1579-1593 Staatsschreiber, 1593-1598 Landvogt von Greyerz, 1598-1600 Venner des Burgquartiers und 1600-1618 Mitglied des Kleinen Rats. Als Humanist mit klassischer Bildung baute er eine eigene Bibliothek mit Werken von antiken Autoren auf und schrieb selbst lateinische und französische Gedichte. Zudem führte er einen regen Briefwechsel. 1578 fertigte Techtermann auf der Grundlage der Karte von Thomas Schöpf die erste geografische Karte des freiburgischen Staatsgebiets an. In seiner Funktion als Staatsschreiber ordnete Techtermann das Kanzleiarchiv, legte eine Sammlung von Urkundenabschriften und -übersetzungen an, die sogenannte Collection diplomatique, und traf umfangreiche Konservierungsmassnahmen für die Dokumente. Sein bedeutendstes juristisches Werk ist die "Municipale", ein Rechtscodex, der in Freiburg von 1600 bis 1834 in Kraft war.
Quellen und Literatur
- T. de Raemy, «Le chancelier Techtermann», in ASHF 10, 1915, 383-428
- L. Carlen, «Die Municipale von Freiburg», in FGB 59, 1975, 201-218
- J. Dubas, H.-U. Feldmann, «Die erste Karte des Kt. Freiburg von Wilhelm Techtermann, 1578», in Cartographica Helvetica, 1994, H. 10, 33-40
Kurzinformationen
Familiäre Zugehörigkeit | |
Lebensdaten | ∗︎ 1551 ✝︎ 10.3.1618 1618-03-10 |
Systematik