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Arbongau

Frühmittelalterliche Bezeichnung für den Raum, der die Orte St. Gallen, Mörschwil, Goldach, Rorschach, Steinach, Buech (Gemeinde Egnach), Berg (SG), Wilen (Gemeinde Berg) und Gommenschwil (Gemeinde Wittenbach) umfasste. Urkundlich wird der Arbongau um 743/747 erwähnt als in Arbonense pago und in pago Arbonense castro, häufig zur Lokalisierung des Klosters St. Gallen und letztmals 872 genannt. Ob der Arbongau der Wirkungsbereich des Grafen Talto war, der Gallus bei der Zellengründung unterstützte, ist umstritten; spätere Grafen des Arbongaus sind nicht bekannt. Angebliche Hoheitsrechte der Konstanzer Bischof über den Arbongau und den Arboner Forst werden in der Forschung kontrovers diskutiert.

Quellen und Literatur

  • H.K. Schulze, Die Grafschaftsverfassung der Karolingerzeit in den Gebieten östl. des Rheins, 1973, 87-101
  • M. Borgolte, Gesch. der Grafschaften Alemanniens in fränk. Zeit, 1984, 23 f., 105-108
  • M. Borgolte, Die Gf. Alemanniens in merowing. und karoling. Zeit, 1986, 242 f.

Zitiervorschlag

Rudolf Gamper: "Arbongau", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 26.11.2002. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/008570/2002-11-26/, konsultiert am 18.02.2025.