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Sisgau

Fränkischer Verwaltungsbezirk, später Landgrafschaft. 835 pagus sisigavensis. Zusammen mit dem Augstgau wird der Sisgau 1041 anlässlich der königlichen Schenkung des Reichsgutbezirks Augst an den Bischof von Basel erwähnt. Die Grenzen wurden gemäss einer Beschreibung von 1363 von Rhein, Ergolz, Violen- und Möhlinbach, den Wasserscheiden auf den Jurahöhen sowie Lüssel und Birs gebildet. Ab dem späten 11. Jahrhundert hatten die Familien Homberg, Neu-Homberg, Frohburg und Habsburg-Laufenburg das Lehen inne, sicher schon vor 1363 als bischöfliches Amtslehen. 1418 vererbten es die Thiersteiner an die Falkensteiner. 1510 ging der Sisgau als Pfand an die Stadt Basel und bildete von da an den grössten Teil der Landschaft Basel. Zwischen Basel und Solothurn kam es 1476 und 1531 zu Streitigkeiten um die Hochgerichtsbarkeit in Langenbruck bzw. in Gempen; ein eidgenössisches Schiedsgericht legte jeweils den Grenzverlauf zwischen den späteren Kantonen Basel und Solothurn fest. Nach Herrschaftskonflikten mit Fürstbischof Jakob Christoph von Blarer kaufte die Stadt Basel den Sisgau 1585 los (Rappenkrieg). Kirchlich bildete der Sisgau ein Landkapitel der Diözese Basel. Nach der Reformation schrumpfte das Landkapitel Sisgau jedoch auf die solothurnischen Pfarreien Büren, Seewen und Nuglar-St. Pantaleon sowie die katholisch gebliebenen Fricktaler Pfarreien auf habsburgischem Boden.

Quellen und Literatur

  • HS I/1
  • Nah dran, weit weg: Gesch. des Kt. Basel-Landschaft 1, 2001, 205-236; 2, 2001, 101-122

Zitiervorschlag

Maria Wittmer-Butsch: "Sisgau", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 28.11.2011. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/008576/2011-11-28/, konsultiert am 29.03.2024.