
25.11.1831 Santa Maria Val Müstair, 31.12.1903 Basel, reformiert, von Santa Maria Val Müstair. Sohn des Philipp Largiadèr, Hufschmieds und Tierarztes (ohne Ausbildung), und der Anna geborene Caratsch. 1) 1859 Julie Waser, von Zürich, 2) 1871 Mina Weber, von Zürich. Anton Philipp Largiadèr absolvierte eine Konditorlehre in Köln. Nach der Rückkehr in die Schweiz unterrichtete er in Lü und Tschierv und besuchte 1855-1857 das Bündner Lehrerseminar in Chur. Gleichzeitig studierte er an der Fachlehrerabteilung für Mathematik und Physik des Eidgenössischen Polytechnikums in Zürich und unterrichtete an der Frauenfelder Kantonsschule. Anschliessend wechselte er an das Bündner Lehrerseminar und stand diesem 1861-1869 als Direktor vor. 1869-1876 leitete er das sankt-gallische Seminar in Rorschach, ab 1876 zunächst das lothringische Lehrerseminar in Pfalzburg, dann das Evangelische Lehrerinnenseminar in Strassburg. 1886 wurde er Basler Schulinspektor, 1892 Rektor der Höheren Töchterschule Basel-Stadt. Er gründete die erste Hilfsklasse für Minderbegabte. Bis 1899 leitete er die Basler Lehrerausbildung und lehrte als Privatdozent Pädagogik an der philosophischen Fakultät. Largiadèr setzte sich für die Einführung des Handarbeitsunterrichts für Mädchen ein. Aufgrund seiner beruflichen Karriere und seiner zahlreichen Publikationen war er zwar ein einflussreicher Schulpädagoge, aber – anders als etwa Theodor Wiget (Chur, St. Gallen, Trogen) und teilweise auch François Guex (Lausanne) – keiner der in der Schweiz als Herbartianer massgeblichen Seminardirektoren. 1886 Dr. h.c. der Universität Basel.