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LémanDepartement

Nach dem Vereinigungsvertrag vom 26.4.1798 zwischen der Republik Genf und Frankreich wurde, gestützt auf einen Bericht von Marie-Joseph Chénier vor dem Rat der Fünfhundert, eine Organisationskommission gebildet, in der nur zwei Genfer Einsitz nehmen durften. Das neue Departement Lac L., bald nur noch L. genannt, wurde vorerst durch einen Regierungskommissär, den Savoyarden François-Jérôme Philippe, verwaltet. Am 30.6.1800 wurde Ange-Marie d'Eymar zum ersten Präfekten ernannt. Die neue Verwaltungseinheit mit der Nummer 99 war eine heterogene Ansammlung von Gebieten mit je unterschiedl. Geschichte, Religion und sozioökonom. Struktur. Das Dep. L. umfasste die ehem. Republik Genf, die Bez. Gex (zuvor Teil des Dep. Ain), Thonon, Carouge und Cluses (alle drei zuvor Dep. Mont-Blanc). Mit 4'700 km2 war es 16-mal grösser als der heutige Kt. Genf. Von den 1798 insgesamt 206'000 Einwohnern des L. lebten nur 35'000 (17%) in der ehem. Republik Genf und deren ländl. Mandements gegenüber 21'000 (10%) in Gex und 150'000 (73%) auf savoyischem Gebiet. Das Departement wurde in drei Arrondissements communaux unterteilt: in Genf als Sitz der Präfektur (10 Kantone) sowie Thonon (4 Kantone) und Bonneville (9 Kantone) mit je einem Unterpräfekten. Die Einteilung wurde versch. Male geändert und 1810 definitiv festgelegt. Auf den Statthalter d'Eymar folgte 1803-11 Claude Ignace Brugière de Barante, anschliessend bis Ende 1813 Guillaume Antoine Benoît Capelle. Die Genfer blieben im Generalrat und den gesetzgebenden Versammlungen des L. in der Minderheit, ebenso im Ältestenrat und im Rat der Fünfhundert z.Z. des Direktoriums sowie im Senat und im Corps législatif während des Empire. Obschon Genf seine Funktion als Hauptort Nordsavoyens zurückgewann, nahmen seine Einwohner am 31.12.1813 erleichtert vom Fall des Empire und der Wiederherstellung ihrer Republik Kenntnis.

Quellen und Literatur

  • E. Chapuisat, L'influence de la Révolution française sur la Suisse: Le département du L., 1934
  • M. Peter, La Société économique et la gestion des biens de l'ancienne République de Genève de 1798 à 1814, 1955
  • J.-C.-L. Sismondi, Statistique du Département du L., hg. von H.O. Pappe, 1971

Zitiervorschlag

Paul Guichonnet: "Léman (Departement)", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 18.03.2009, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/008641/2009-03-18/, konsultiert am 03.11.2024.