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Tellgau

Der Tellgau war eine der drei Republiken, in die General Guillaume Brune Mitte März 1798 die Eidgenossenschaft aufgrund einer missverständlichen Weisung des französischen Direktoriums aufzuteilen begann. Der Tellgau sollte die Kantone Uri, Schwyz, Unterwalden, Glarus und Zug umfassen, nicht aber Appenzell, das Brune für österreichisch beeinflusst hielt. Graubünden stand der Beitritt frei. Als Hauptort boten sich Schwyz oder Altdorf an. Im Unterschied zu den beiden anderen Republiken Helvetien und Rhodanien (Rhodanische Republik) gestand Brune dem Tellgau die Form einer Föderation zu. Eine Zentralbehörde war nur für die Wahrung der äusseren und inneren Sicherheit und für die auswärtigen Beziehungen vorgesehen. Ein Organisationsstatut, wie Brune es am 16. März für Rhodanien und am 19. März für Helvetien dekretierte, erhielt der Tellgau nicht. Die heftigen Reaktionen in der Schweiz bewirkten, dass Brune seine Verfügungen auf Anordnung des Direktoriums am 22. März 1798 rückgängig machte.

Quellen und Literatur

  • ASHR 1, 501-505, 511-529
  • HbSG, 793

Zitiervorschlag

Andreas Fankhauser: "Tellgau", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 26.04.2011. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/008644/2011-04-26/, konsultiert am 10.12.2024.