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Plessur

Fluss und Bez. GR. Der Fluss wird im ausgehenden 12. Jh. als Plassura erwähnt. Er entspringt auf dem Gebiet von Arosa, nimmt bei Langwies den Sapüner und Fondeier Bach auf, durchfliesst das Schanfigg und mündet unterhalb von Chur in den Rhein. Sein stark rutsch- und rüfegefährdetes Einzugsgebiet wird begrenzt von den Bergkämmen des Hochwang, der Weissfluh und des Rothorns. Oberhalb der Stadt Chur wurden schon im MA zwei Mühlbäche zur Krafterzeugung für gewerbl. Betriebe abgeleitet. Bis zur Plessurkorrektion von 1765 gab es häufige Überschwemmungen in Chur. Aus dem unwegsamen Waldgebiet des unteren Schanfigg wurde bis 1968 Holz zum Churer Sand geflösst. Die Kraftwerkstufen Molinis-Lüen wurden 1914, jene von Lüen-Chur/Sand 1947 errichtet.

Der Bez. P. wurde 1851 als Zivilgerichtssprengel durch das Gesetz über die Einteilung des Kt. Graubünden neu geschaffen. Er ist ein künstl. Gebilde ohne hist. Vorgänger und setzt sich zusammen aus den Kreisen Chur, Churwalden und Schanfigg, die ebenfalls 1851 an die Stelle der alten Gerichtsgemeinden Chur, Churwalden, St. Peter und Langwies traten. Aus der Neueinteilung der Bezirke 2001 ging der Bez. P. unverändert hervor. Er fungiert heute als Gerichtssprengel für Zivil- und Strafgerichtsbarkeit.

Quellen und Literatur

  • F. Pieth, «Aus der Gesch. des Tales Schanfigg», in Bündner Jb., 1951, 97-125
  • W. Schmid, «Mühlbäche», in Churer Mgz., Okt. 2000
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Zitiervorschlag

Jürg Simonett: "Plessur", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 28.09.2010. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/008767/2010-09-28/, konsultiert am 19.03.2024.