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Blüemlisalp

Gebirgsstock auf dem Gebiet der polit. Gem. Kandersteg BE, mit den vier Hauptgipfeln (von Südosten nach Nordwesten) Oeschinenhorn 3486 m, Blüemlisalphorn 3660 m, Weisse Frau 3650 m und Morgenhorn 3623 m sowie drei markanten Vorgipfeln (B.-Rothorn, Stock, Wilde Frau). Die vergletscherte Nordflanke zieht die Blicke aus der Region des unteren Thunersees, dem Kien- und Kandertal auf sich. Nach Süden fallen hohe Kalkfelswände zum Kanderfirn ab. Der Name B. geht auf eine Sage zurück, wie sie in ähnl. Form im ganzen Alpenraum erzählt wird: Danach soll eine "blumige Alp" im Gebiet des heutigen Blüemlisalpgletschers als Strafe für unrechtes, v.a. verschwenderisches und gotteslästerl. Verhalten ihres Besitzers verflucht und in eine Stein- und Eiswüste verwandelt worden sein. Im Kiental wurde die B. auch "Frau" genannt. 1864 Festlegung der heutigen Nomenklatur in der Dufourkarte. Erstbesteigung des Blüemlisalphorns am 27.8.1860. Ausgangspunkt für Besteigungen (v.a. im Sommer) wurde 1875 die Frauenbalmhütte, 1894 die Hohtürlihütte und 1946-47 die Blüemlisalphütte des SAC (138 Schlafplätze).

Quellen und Literatur

  • W. Brügger et al., Das Frutigbuch, 21977

Zitiervorschlag

Ulrich Seewer: "Blüemlisalp", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 03.06.2004. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/008779/2004-06-03/, konsultiert am 11.04.2024.