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Forcola

Übergang (2226 m) von Soazza im Misox nach Menarola und Gordona bei Chiavenna. Ausweichroute der Splügenstrasse mit Fortsetzung über den S. Bernardinopass. So wurde die F. 1564-65 wegen der in Chiavenna herrschenden Pest benutzt. Einen Aufschwung erlebte sie nach dem Untergang von Plurs 1618 und dem Stillstand der dortigen Lavezindustrie. In Soazza etablierte sich ein neues Zentrum der Lavezverarbeitung und -ausfuhr. 1634 wurde auf Betreiben Soazzas der Passweg instandgestellt. Ein neuer Ausbau erfolgte um 1700, um Seidenstoffe und flandr. Tuch über die F. zu führen. Im 18. Jh. erlebte der Passverkehr eine Blütezeit; in der Folge nahm die Bevölkerung in der Gegend von Menarola stark zu. In Mese bei Chiavenna entstand ein Zollgebäude (Dogana) im Quartier Cargasacchi. Auf den Alpen Buglio und Quarnei, Etappenorten des Verkehrs, finden sich noch Überreste von Susten und Stallungen. Während der beiden Weltkriege von Schmugglern benützt, wird die F. heute nur noch selten von Wanderern begangen.

Quellen und Literatur

  • P. Mantovani, I laveggiai di Soazza, 1992
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Verkehr / Pass

Zitiervorschlag

Martin Bundi: "Forcola", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 08.12.2005. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/008818/2005-12-08/, konsultiert am 13.12.2024.