
1.9.1875 Galmis (Rüttenen), 14.4.1957 Solothurn, katholisch, ab 1903 christkatholisch, von Oberdorf (SO), Rüttenen und Solothurn. Sohn des Franzepp Reinhart, Landwirts, und der Katharina geborene Gaugler. Ida Buser. 1890-1894 Lehrerseminar in Solothurn, 1894 Lehrer in Niedererlinsbach, 1900 Lehrer an der Bezirksschule Schönenwerd. Ab 1911 Studium der Germanistik und Geschichte an den Universitäten Berlin, Neuenburg und Bern. 1912-1945 Deutschlehrer am Lehrerseminar Solothurn. 1897 debütierte Reinhart mit Liedli ab em Land, dem 1901 Gschichtli ab em Land folgten. Angeregt vom Dialektologen Jost Winteler und der Mundartdichterin Sophie Haemmerli-Marti und gefördert von Otto von Greyerz, schuf er ein umfangreiches Werk in solothurnischer Mundart (Dialektliteratur): Die autobiografischen Erzählungen wie Der Galmisbub (1922) und Dr Schuelheer vo Gummetal (1925) thematisieren die Kindheit, der Dokter us dr Sunnegass (1931) wie auch Solothurner Lüt (1935) mit zahlreichen weiteren Geschichten die Spannungen zwischen Tradition und Moderne. Zum festen Bestand der Schweizer Dialektlyrik gehören die besten seiner zu halbanonymen Volksliedern gewordenen Gedichte Mis Müeti het mer brichtet, D'Zyt isch do und S het deheim e Vogel gsunge. Reinhart war auch Gründer und Redaktor der Jugendzeitschrift Jugend-Born, Autor von Jugendbüchern und «Lebensbildern» berühmter Schweizer. 1936 Ehrendoktor der Universität Bern, 1952 Preis der Schweizerischen Schillerstiftung.